Womit beginnt man bloß seinen eigenen Backblog, welches soll das allerallererste gebackene und veröffentlichte Rezept sein? Ein mehrfach erprobter Lieblingskuchen oder ein originelles Experiment? Einfach (und) lecker oder lieber gleich was Anspruchsvolles? Diese Fragen kreisen in meinem Kopf wie ein Schneebesen in der Teigschüssel. Sämtliche jemals zurechtgebackenen Kuchen, Kekse und Co. werden gedanklich zusammen gemixt – und wieder verworfen. Nichts will so recht gefallen, um hier den Anfang zu machen. Erst als mein Blick auf den Kalender fällt und ein bestimmtes Datum in nicht mehr allzu weiter Ferne liegt, reift eine handfeste Idee…
Eine Welle Liebe für Herrn Müller
Natürlich wird Herr Müller zum Valentinstag auch mit etwas Süßem aus der Backstube überrascht. Und das soll natürlich etwas sein, was der Lieblingsmann gerne mag – und in letzter Zeit nicht allzu häufig auf dem Kuchenteller stand. Eine Donauwelle türmt sich vor meinem geistigen Auge zur perfekten Lösung auf – sowohl für die Geschenkfrage zum Valentinstag als auch für die Rezeptfrage und den offiziellen Start hier auf dem Blog.
Hier und da werden ein paar Rezepte durchforstet, die wesentlichen Zutaten eingekauft und schon kann es losgehen… Ein leckerer Rührteig mit vielen(!) Sauerkirschen und eine herrlich-fluffige Vanillecreme getoppt mit dunkler Schokoladenganache bilden die Eckpfeiler für das Projekt Donauwelle. Und genau diese Kombination aus süß, sauer, saftig und schokoladig macht den Kuchenklassiker ja immer wieder so unwiderstehlich.
Da sich die Donauwelle erst zum Schluss aus den genannten Komponenten zusammenfügt, empfiehlt es sich, diese in umgekehrter Reihenfolge zuzubereiten. So kann später alles schneller zusammengebaut – und verputzt – werden. Ich beginne mit der Ganache, die aus dunkler Schokolade (Kuvertüre) und erwärmter Sahne cremig verrührt wird. Es folgt die Vanillecreme: Diese wird mit echter Vanille, Eigelb und Stärkemehl zubereitet – und muss dann auch erstmal auskühlen. Jetzt kann dafür der Ofen aufheizen und die Küchenmaschine mit dem Rühren des Teiges loslegen… Wie schön, wenn sich eins zum ander’n fügt!
Buttercreme oder Vanillesahne?
Die meisten gekauften Donauwellen, die mir so über den Teller schwappen, werden mit einer Buttercreme zubereitet. Das ist – gerade in der Kombi mit dem Schoki-Überzug – ohne Zweifel lecker. Aber da Herr Müller kein großer Fan von Buttercreme im Allgemeinen ist, wird es dieses Mal eine Vanillecreme geben, die mit geschlagener Sahne veredelt wird. Dafür wird die fertige Donauwelle am Ende nicht ganz so stabil sein wie ihre Kollegin – aber umso fluffiger und cremiger! Wer lieber eine Vanille-Buttercreme möchte, der kann das Rezept leicht abwandeln: An Stelle von Sahne wird weiche Butter (etwa 150g) aufgeschlagen und der abgekühlte Vanillepudding löffelweise untergerührt. Ansonsten ändert sich nix. Es ist eben alles eine Geschmacksfrage – und da darf jeder nach seiner Vorliebe verfahren. Insbesondere dann, wenn es sich um eine Liebeswelle zum Valentinstag handelt.
Das Ergebnis ist nach etwas Gebacke und ein bißchen liebevollem Gerühre ein voller Erfolg. Herr Müller wird „Hmm..“ sagen, der heilige Valentin ob der gelungenen Freude ganz bestimmt zufrieden dreinblinzeln – und ich Euch jetzt das allerallererste Rezept aufschreiben. Viel Freude beim Ausprobieren und Aufkrümeln!
Donauwelle mit Vanille-Sahne-Creme
Ein Rezept für die Springform (28cm)
Zutaten für den Rührteig:
- 125g Butter
- 120g Zucker
- 2 Eier
- 2EL Crème fraîche
- 150g Mehl
- 50g gemahlene Mandeln
- 2TL Backpulver
- 2 EL Kakaopulver und etwas Rum für den dunklen Teig
- Kirschen (je nach Geschmack tiefgekühlt oder aus dem Glas)
Zutaten für die Vanille-Sahne-Creme:
- 500ml Milch
- 2 Eigelb
- 2EL Zucker
- 40g Stärkemehl
- 1 Vanilleschote oder Bourbon-Vanillezucker
- 200ml Sahne
Zutaten für die Ganache:
- 200g dunkle Kuvertüre
- 100ml Sahne
Zubereitung
- Am besten beginnt man mit der Ganache, damit diese abkühlen und wieder etwas fester werden kann. Hierfür zunächst die Kuvertüre mit einem Messer fein kleinhacken und die Sahne in einem Topf auf dem Herd erhitzen, nicht kochen. Dann die gehackte Schoki dazugeben, vom Herd nehmen und in aller Ruhe schmelzen lassen, gelegentlich umrühren.
- Für die Vanillecreme zunächst die Milch mit dem ausgekratzten Mark der Vanilleschote – oder Bourbon-Vanillezucker – in einem Topf auf dem Herd zum Kochen bringen. Stärkemehl, Zucker und die zwei Eigelbe mit etwas Milch glatt rühren und mit einem Schneebesen in die Vanillemilch mixen. Das Ganze darf kurz aufkochen und dann unter einer Frischhaltefolie (direkt auf den Pudding gelegt, dann bildet sich keine Haut) auskühlen. Später wird dann noch die geschlagene Sahne vorsichtig untergehoben.
- Der Rührteig ist schnell gemacht: Butter, Zucker und Eier werden schaumig geschlagen. Dann kommt Crème fraîche dazu, die den fertigen Kuchen schön saftig machen wird. Mehl, gemahlene Mandeln und Backpulver werden miteinander gemischt und ebenfalls untergerührt. Etwa zwei Drittel des Teiges können jetzt schonmal in einer mit Backpapier ausgelegten und eingefetteten Springform Platz nehmen. Der restliche Teig wird mit Kakaopulver, Rum und gegebenenfalls etwas Milch aromatisiert – und darf dann auch in der Form auf dem hellen Teig verteilt werden. Jetzt noch Kirschen in der Menge nach Bedarf und Geschmack verteilen – dann geht der Kirsch-Rührkuchen in den Backofen: ca. 40min bei 175°C Ober-/Unterhitze.
- Wenn alle Komponenten gut abgekühlt sind, wird jetzt die Donauwelle zusammengebaut: Auf dem Kuchen zunächst die Vanille-Sahne-Creme verteilen und eventuell schonmal kurz kalt stellen. Das Verteilen der Ganache ist etwas kniffelig: Wenn sie zu fest geworden ist vielleicht nochmals leicht anwärmen und dann vorsichtig auf der Creme verteilen.
- Kalt stellen – ét voîla: eine lecker-saftige, fluffig-vanillige und mega-schokoladige Donauwelle ist bereit für die Kaffeetafel!